Das Turm-Museum in St. Magnus
Das Turm-Museum St.
Magnus
– von einer Gruppe junger
Menschen unter der Federführung des Esenser Chronisten Detlef
Kiesé aufgebaut –
erläutert seit 1982 die Geschichte dieser bedeutenden Kirche
des
Harlingerlandes, gebaut 1848 bis 1854. Das Museum ist nicht
barrierefrei, auf
jeder Etage werden jedoch Sitzgelegenheiten angeboten.
Das Erdgeschoss zeigt Elemente der Bestattungs- und Trauerkultur in
Esens.
Der
Leichenwagen aus dem 19. Jahrhunderts wurde noch bis in die 1960-er
Jahre
genutzt. Zu finden ist hier zudem eine Aufstellung sämtlicher
Pastoren an der
St.-Magnus-Kirche.
Im
ersten Turmgeschoss werden die Baugeschichte der St.-Magnus-Kirche
und des
etwas älteren Kirchturms erläutert. Mit Hilfe von
Materialien des Kirchenbaus
in Ostfriesland wird zudem die Vorgeschichte des heutigen Esenser
Sakralbaus
beleuchtet.
Weiter gibt es Informationen
zu den Klöstern im
Raum Esens. Daneben
ist das originale Turmuhrwerk aus dem Jahr 1873 zu sehen, das noch
funktionsfähig ist, die Kirchturmuhr heute aber nicht mehr
antreibt.
Das zweite Obergeschoss erklärt das Inventar der heutigen St.-Magnus-Kirche, es wurde in weiten Teilen aus der Vorgängerkirche übernommen, dazu werden ergänzende Exponate gezeigt. Thematisiert werden unter anderem Altar, Kanzel, Taufbecken, Siebet-Attena-Sarkophag, Walpurgis-Denkmal, Kollektenkästen und Fußbänkchen. Vom Museum aus wird ein Blick in das Innere der Kirchenorgel des Esenser Orgelbaumeisters Arnold Rohlfs (1860) gewährt. Dazu können große ausrangierte Orgelpfeifen und die frühere Luftmaschine betrachtet werden. Auf dieser Etage werden außerdem wechselnde Sonderausstellungen gezeigt.
Schließlich
gelangt der Museumsbesucher zu den vier
Glocken, die noch heute ihren Dienst versehen.
Die große St. Magnus-Glocke auf der vierten Etage stammt noch aus der Vorgänger- kirche und wurde im Jahr 1728 gegossen. Hier erfährt man Wissenswertes zur Geschichte der Glocken.
Die 113. Treppenstufe ist zu nehmen, um auf der obersten Ebene anzukommen, auf der die drei weiteren Glocken zu finden sind. Durch Klappen in den Schall-Luken hindurch erhalten die Besucher einen weiten Blick über das Harlingerland nach Süden, Osten und Norden. Bei klarer Sicht sind die dem Harlingerland vorgelagerten Ostfriesischen Inseln Langeoog und Spiekeroog zu erkennen.